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Flashback – kids & music

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Auf der Suche nach – oder besser beim Surfen zum Thema – „musikalische“ Bücher und CDs für Kinder habe ich nicht nur zwei wie ich glaube schöne Entdeckungen gemacht (Links am Ende). Sondern ich hatte auch einen Flashback in eine Musikstunde, vielleicht in der 6ten Klasse. Wir sitzen alle in unseren Schulbänken und hören eine Schallplatte (ja, so war das damals :)). Ich schließe intuitiv die Augen, um alle Umgebungsreize auszuschließen und mich ganz auf die Musik einzulassen. Auf einmal höre ich meine Musiklehrerin mich anblaffen:

„E., nicht schlafen – zuhören!“ 

Aus jetziger Sicht: Ohne Worte. Aus damaliger Sicht: Ein erschrockenes, aber auch ärgerliches – da um seine Hörerfahrung beraubtes – Kind, das die Musik mit offenen Augen weiter „hört“, aber sie auf gar keinen Fall mehr aufnimmt.

Dabei wusste meine Lehrerin, dass ich ein „Musikschul“-Kind war. Regelmäßig ließ sie mich mit der Geige vor der Klasse vorspielen. Einmal habe wir uns sogar – kann aber nach diesem Ereignis gewesen sein – im kleinstädtischen Theater beim klassischen Konzert getroffen. Sie mit ihrem Mann, ich mit meiner besten Freundin, die mir die Konzertkarten zum Geburtstag oder zu Weihnachten geschenkt hatte. Und dann sowas.

Ich glaube und fürchte, dass ein Kind durch solche möglicherweise singulären, aber für es einschneidenden Erlebnisse wirklich vom echten Lernen weg und zum Informationen-Fressen hingeleitet werden kann. Bitte, liebe Lehrer da draußen, seid sensibel und erspart Euren Schülern solche Anti-Bildungserlebnisse!

Dorothee Kreusch-Jacob: Hol dir ein Gelb aus der Sonne: Meine allerschönsten Lieder

Dorothee Kreusch-Jacob: Jedes Kind braucht Musik: Ein Praxis- und Ideenbuch zur ganzheitlichen Förderung in Kindergarten und Familie

 

Women Artists – Annette Messager

… Ich war: Annette Messager, Sammlerin. Annette Messager, Praktische Frau. Und: Annette Messager, Künstlerin. Eine Zeit lang war meine Wohnung sogar nach diesen verschiedenen Versionen von mir aufgeteilt…

Interview mit Annette Messager im Tagesspiegel anlässlich ihrer Ausstellung (auch mit Werken von Alina Szapocznikow) im Mai 2013

Bilder der Ausstellung bei artsy

Gegenprogramm zum Muttertag

Vortrag „Gleichheit in der neuen Vielfalt: Neuer Streit um Gleichberechtigung“ von Professorin Ute Sacksofsky bei dem Kongress „60 Jahre Grundgesetz – Fundamente der Freiheit stärken“ am 13./14.03.2009.

Den Vortrag gibts hier bei Sevenload (zuvor 20 Sek. Werbung).

Auch interessant: Die Antrittsvorlesung von Ute Sacksofsky bei der Goethe-Universität Frankfurt mit dem Titel: „Was ist feministische Rechtswissenschaft?“ (veröffentlicht in ZRP 2001, 412) mit folgenden Fragestellungen:

  1. Was heißt feministische Analyse des Rechts?
  2. Ist feministische Rechtswissenschaft nur Rechtspolitik?
  3. Feministische Herausforderungen an Rechtsphilosophie und Rechtstheorie
  4. Was ist feministisch an der feministischen Rechtswissenschaft?
  5. Ist feministische Rechtswissenschaft ein Übergangsphänomen?

Einen schönen Muttertag noch…

Coole Frau, cooler Blog, coole Idee

Schade, dass es bald vorbei sein wird… http://www.daskleineblaue.de/

Und hier bin ich drauf gestoßen:

http://www.gala.de/beauty_fashion/fashion/123913/Meike-Winnemuth-365-Tage-das-gleiche-Kleid.html

Und jaaa, ich gebe es zu: Ich lese GALA. Na und? 🙂

Richard Price // Lush Life // Cash

Neugierig geworden durch eine Monopol-„Rezension“ aus dem Juliheft, ein bisschen recherchiert und dann dieses interessante Interview mit dem Autor Richard Price im amerikanischen Amazon gefunden.

Der Autor erläutert dort insbesondere seine Intention, die Lower Eastside zum Thema seines Buches Lush Life (engl.) // Cash (dt.) zu machen. Er spricht aber auch über das Schreiben an sich; den Unterschied zwischen dem Drehbücher-Schreiben – was er sehr erfolgreich praktiziert, vor allem mit der Fernsehserie „The Wire“ – und dem Schreiben von Romanen.

Jetzt nur noch die Entscheidung, ob es die englische Ausgabe oder die deutsche wird. Oder beide?

PS: Hier noch eine Rezension auf Spiegel Online.

Miriam Meckel hat sich also einen Kindle gekauft…

… weil sie kein iPad wollte, soso (Artikel aus dem Tagesspiegel siehe hier oder wahlweise auf der Meckel-Homepage hier).

Ich mag die Frau ja eigentlich. Aber manchmal frage ich mich schon, ob da nicht jemand seine täglichen Kommunikationserfahrungen lediglich in feuilletonistischer Manier aufbereitet. Ist das Wissenschaft? Soll das überhaupt Wissenschaft sein?

Oder: Bin ich etwa einfach nur neidisch, dass da jemand seine Interessen zum gut bezahlten Beruf gemacht hat und jederzeit fröhlich pfeifend in den Harvard Bookshop marschieren kann? Würde sich wahrscheinlich lohnen, da mal drüber nachzudenken…

Aber warum ich diesen Eintrag EIGENTLICH schreibe: Ich habe mich gefragt, was aus meiner Bücherwand wird, wenn ich die Literatur auf Festplatte habe? Werden „Intellektuellen“-Wohnungen künftig leer und kahl sein (Schrankwände für diejenigen, die heute ohne Bücher leben, werden wohl nie aussterben…) Oder ist das der Punkt, wo die Kunst ihre Nische findet? Stellen sich die Menschen künftig Skulpturen in die Wohnung und hängen Bilder an die Wand, um noch unmittelbare Erfahrungen zu haben? Wird Sex wieder bedeutsam und als etwas völlig anderes – und wertvolleres – als die in Zeitschriften, Internet und Filmen allgegenwärtige nackte Haut werden, weil es um echte Berührung geht? Um’s anfassen? Um direkte Kommunikation? Wird etwa die unmittelbare Erfahrung der nächste Luxus?

Nach zwei Gläsern Rotwein wage ich hiermit die Prognose: Nach dem Simplify-Hype wird er kommen, der „Seien-Sie-unmittelbar“-Hype.  Wir werden angehalten werden, persönliche Beziehungen zu pflegen und Freunde in der Realität zu treffen. Wir werden ermuntert werden, zu unserem Bedürfnis nach Ortsfestigkeit zu stehen und Freundschaften bei Facebook zu „kündigen“ (die How-to-delete-a-Facebook-Account-Debatte ist ja schon in vollem Gange). Und auch diese Phase wird wieder verschwinden.

Ich bin gespannt, was danach kommen wird.